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Schule & Bildung
Dienstag, Juni 25
 
5-Punkte-Programm "Zukunft Bildung" als nationale Antwort auf PISA
Bulmahn: "Wir wollen in zehn Jahren einen Spitzenplatz bei PISA einnehmen"

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, hat heute in Berlin das 5-Punkte-Programm "Zukunft Bildung" als nationale Antwort auf PISA vorgestellt. Sie betonte: "Wir brauchen eine nationale Antwort, weil wir alle Verantwortung tragen für die bestmöglichste Bildung unserer Kinder und Jugendlichen. Unser Ziel muss sein, in zehn Jahren im internationalen Vergleich nicht mehr im unteren Mittelfeld zu liegen, sondern einen Spitzenplatz unter den ersten fünf OECD-Ländern einzunehmen." Entscheidend sei, so die Bundesbildungsministerin weiter, dass jetzt gehandelt werde. "Was geschehen muss, muss rasch geschehen!"
Die nationale Antwort auf PISA ist ein 5-Punkte-Programm

Das Programm "Zukunft Bildung":
1. Mit neuen Ganztagsschulen die Bedingungen an den Schulen und den Unterricht verbessern. Mit vier Milliarden Euro will die Bundesregierung bis 2007 mindestens 10.000 Ganztagsschulen bundesweit aufbauen.
2. Nationale Bildungsstandards schaffen. Dazu gehört eine Verständigung über die Bildungs- und Erziehungsziele und Leistungsstandards für die Schülerinnen und Schüler.
3. Eine unabhängige nationale Evaluationseinrichtung aufbauen, wie sie in erfolgreichen "PISA-Ländern" bereits existiert.
4. Eine nationale Bildungsberichterstattung und einen unabhängigen "Rat der Bildungsweisen" einrichten.
5. Ein gemeinsames Bund-Länder-Programm, zur Behebung der gravierendsten Schwächen unserer Schüler (Lesen, Schreiben). Hierbei soll der individuellen und frühen Förderung und der Förderung von Jugendlichen mit Lernschwächen ganz besondere Beachtung geschenkt werden.

Die Ministerin wies darauf hin, dass in keinem anderen Industriestaat die Begabungen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen so sehr verschenkt würden wie in Deutschland. In keinem anderen Industriestaat entscheide die soziale Herkunft so sehr über den Schulerfolg und die Bildungschancen wie in Deutschland. Zugleich gelinge die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund deutlich schlechter als anderswo. Und schließlich bliebe Deutschland hinsichtlich der Bildungsbeteiligung also dem Anteil an Abiturienten und Studierenden hinter vergleichbaren Staaten zurück.

Vor diesem Hintergrund könne sich kein Land selbstgefällig zurücklehnen und die Hände in den Schoß legen. Bayern mag im Vergleich zu anderen Ländern in einigen Bereichen gut dastehen. Die bayerischen Verhältnisse seien allerdings nicht geeignet, um auf ganz Deutschland übertragen zu werden. Bulmahn: "Bayern ist Tabellenletzter bei der Abiturientenquote. Sie liegt bei 20% und ist damit viel zu gering. Wir brauchen aber in Deutschland mehr Fachkräfte und deshalb auch eine höhere Studierendenquote." In den letzten vier Jahren seien zwar deutliche Fortschritte erzielt worden, im OECD-Vergleich liege Deutschland mit 32% immer noch unter dem Durchschnitt von 48%. Bundesministerin Bulmahn machte deutlich: "Wir können da nicht stehen bleiben, wo wir heute sind! Mit einem ‚Weiter so!‘ in der Bildungspolitik, wie es jetzt von den Unions-geführten Ländern tönt, machen wir eine Rolle rückwärts in die Vergangenheit."

"Bildung ist eine nationale Aufgabe", so die Ministerin abschließend. "Mit regionaler Kirchturmspolitik, Zuständigkeitsstreitereien und Parteiengezänk kommen wir hier nicht weiter. Das haben wir jahrzehntelang gehabt - und bewegt hat sich gar nichts. Die Bundesregierung hat und wird hier Verantwortung übernehmen und ihren Beitrag dafür leisten, dass Deutschland wieder eine internationale Spitzenposition erreicht." Quelle:BMBF


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